Vereidigung


Vereidigung

Bei einer Vereidigung leistet eine Person einen Eid. Vereidigt werden in der Regel (mit einer jeweils entsprechenden Eidesformel):

  • die Inhaber politischer Ämter, in einigen Ländern sogar alle Beamten
  • Angehörige der Polizei und des Militärs
  • ggf. die Zeugen in einem Gerichtsverfahren
  • in einigen Ländern alle Personen, die die Staatsbürgerschaft des betreffenden Landes erlangen, so z. B. in den USA
  • Dolmetscher und Übersetzer

Die Soldaten der meisten Länder legen einen Eid darauf ab, ihr Land zu verteidigen und die Befehle ihrer Vorgesetzten zu befolgen. Während des Vereidigungszeremoniells ist der Fahneneid nachzusprechen. Ein Fahneneid ist eine feierliche Treuebekundung von Soldaten.

Text des Fahneneides der NVA siehe hier: https://de.wikipedia.org/wiki/Fahneneid_der_NVA

Ehrenzug und Fahnenkommando

Die Vereidigung der Grundwehrdienstleistenden des Kfz-Regiment 2 fand während der Grundausbildung in Strausberg statt. Wie allgemein in der DDR praktiziert, wurde dieses feierliche Ereignis in der Öffentlichkeit unter den Augen von Familienangehörigen, Eltern und Ehefrauen absolviert . Dazu wurde ein Ehrenzug mit Fahnenkommando gestellt, der den Marschblock der zu vereidigenden Soldaten anführte.


Zeitungsausschnitt vom "Neuen Tag" zur Vereidigung November 1969 vor dem Klub am See in Strausberg. Ehrenzugführer ist Leutnant Schamedatus.
Zeitungsausschnitt vom „Neuen Tag“ zur Vereidigung November 1969 vor dem Klub am See in Strausberg. Ehrenzugführer ist Leutnant Schamedatus. Gruppenführer in der ersten Reihe (von links) sind Unteroffizier Martin, Unteroffizier Grochowski, Unteroffizier … .


Der Fahnenträger hatte eine besondere Verantwortung, denn er trug nicht irgend eine Fahne, sondern die Truppenfahne des Kfz-Regiment 2.

Siehe auch Beitrag: Die Truppenfahne


Fahnenkommando auf dem Marsch durch die Wriezener Straße in Strausberg zur Vereidigung 1975. Im Bild von links nach rechts: Hauptmann Taurat, Stabsfeldwebel Hallex, Hauptmann Conrad.

Fahnenkommando zur Vereidigung 1975. Im Bild wie oben Hauptmann Taurat, Stabsfeldwebel Hallex, Hauptmann Conrad.


Anmarsch der Vereidigung mit Ehrenzug , Fahmenkommando und Marschkapelle
Ehrenformation des Kfz-Regiment2 zur Vereidigung im Herbst 1980 mit Fahnenkommando, bestehend aus Ltn. Schulz, StFä. Müller und Oberleutnant Richter. Am rechten Bildrand sind Teile eines NVA- Musikkorps zu sehen.

Das Zeremoniell fand erst am „Klub am See“ in der Wziezener Straße statt (siehe Zeitungsausschnitt), danach regelmäßig am Ehrenmal für die Opfer des Faschismus, gelegen in der Wriezener Straße (jetzt hinter dem Bonhoeffer Seniorenheim gelegen).

Vereidigung im Kfz-Regiment- Angetreten zur Vereidigung, auf dem Bild sichtbar Fahnenkommando und Ehrenzug, Ehrenzugführer Ltn. Wagner
Fahnenkommando und Ehrenzug bei der Vereidigung Frühsommer 1981 am Ehrenmal Wriezener Straße. Ehrenzugführer Ltn. Wagner

Vereidigung der Grundwehrdienstleistenden des Kfz-Regiment 2 am Ehrenmal in der Wriezener Straße
. Kommandierender der Vereidigung: Stellvertreter des Regimentskommandeurs und Stabschef Oberstleutnant Schamedatus
Vereidigung der Grundwehrdienstleistenden des Kfz-Regiment 2 am Ehrenmal in der Wriezener Straße.
. Kommandierender der Vereidigung: Stellvertreter des Regimentskommandeurs und Stabschef Oberstleutnant Schamedatus
Truppenfahne des Kfz-Regiment 2 wird zum Gelöbnis am Ehrenmal in der Wriezener Straße abgesenkt.
Truppenfahne des Kfz-Regiment 2 wird zum Gelöbnis am Ehrenmal in der Wriezener Straße abgesenkt.
Auszeichung durch Generalmajor Magnitzke am Ehrenmal in der Wriezener Straße in Strausberg
Auszeichnung durch Generalmajor Maseberg am Ehrenmal in der Wriezener Straße in Strausberg. Mit dem Rücken zugekehrt der Kommandeur des Kfz-Regiment 2 Oberst Poehlmann, rechts der Stabschef Oberstleutnant Schamedatus.
Ehrenwache des Kfz-Regiment 2 am Ehrenmal Wriezener Straße. Im Hintergrund ist das Wandbild  des Malers Josef Rogmann noch vorhanden.
Ehrenwache des Kfz-Regiment 2 am Ehrenmal Wriezener Straße. Im Hintergrund ist das Wandbild des Malers Josef Rogmann noch vorhanden.

Ehrenmal historisch

Der Ehrenhain war früher der Kirchhof der Landesarmenanstalt „Pestalozziplatz“. Ab 1967 wurde es der Gedenkplatz für die „Opfer des Faschismus“. 1972 entstand eine Gedenkwand in Form einer breiten Mauer die sich hinter dem Gedenkstein befand und mit 3 Wandbildern des Strausberger Malers und Bildhauers Josef Rogmann ( geboren 15.09.1916 in Duisburg, gestorben 2002 Berlin Marzahn) gestaltet war. Die Wandbilder stellten die Themen „Opfer des Faschismus“, „die Familie und die sozialistische Gesellschaft“ und den „Schutz des Vaterlandes“ dar. Mit der Umgestaltung der Gartenanlage für das Seniorenzentrum im Jahr 2000 wurde die Mauer rückgebaut.

Vereidigung  Kfz- Regiment am Ehrenmal in Wriezener Straße mit Wandbild von Josef Rogmann
Ehrenmal mit Wandbild von Josef Rogmann

Foto: Werner Matte – Veröffentlichung mit freundlicher Genehmigung von Fotostudio Matte Strausberg


Ehrenmal aktuell

Ehrenmal im Hof des Bonhoefer-Seniorenheimes im April 2024, Foto von Rolf Wagner
Ehrenmal im Hof des Bonhoeffer-Seniorenheimes im April 2024 – Foto: Rolf Wagner


Historie zur Landesarmenanstalt „Pestalozziplatz“.

Das Ehrenmal befindet sich auf dem „Pestalozziplatz“. Hier wurde Strausbergs ehemaliges Landarmen- und Invalidenhaus auf Befehl König Friedrich Wilhelm II. errichtet. Bettler, Zigeuner und Vagabunden sollten hier eine Bleibe finden. Auf dem geschichtsträchtigen Grundstück befand sich ursprünglich das Dominikanerkloster. Die Justizbehörden wiesen 1792 die ersten 300 Personen ein. Das Leben dort war hart, wenig zu essen und streng zur Arbeit angehalten, fristeten sie ihr Dasein. Sie mussten Wolle spinnen, die ansässige Tuchmacher verarbeiteten. Später kamen neben der Weberei noch andere Gewerbe hinzu.

Mit Erbauung des Landarmen- und Invalidenhauses 1791 in der Wriezener Straße kam gleichzeitig ein Friedhof (genannt Kleiner Friedhof) dazu. Bis 1796 wurden dort nicht nur Insassen, sondern auch Beamte und Lehrer der Anstalt begraben. Ab 1839 war er die letzte Ruhestätte für Invaliden, bis zur Schließung im Jahre 1909. Noch vor 1945 wurde das Gebiet in eine Grünanlage, den sogenannten Pestalozziplatz umgestaltet. Die Aufstellung des Gedenksteines Für die Opfer des Faschismus erfolgte 1969.

Quelle: https://www.strausberg-live.de/damals-wars.php?id=34231


0 Antworten zu „Vereidigung“