Technische Daten
Basisinformation | |
Hersteller | VEB Kooperationszentrale Automobilbau Karl-Marx-Stadt (1962–1963) VEB Industriewerke Ludwigsfelde (1963–1965) VEB Automobilwerke Ludwigsfelde (1965–1966) |
Produktionszeit | 1962–1966 |
Vorgängermodell | IFA P2M |
Nachfolgemodell | keines |
Fahrzeugtyp | P3 | |
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Bauzeitraum | 1962–1968 | |
Motor | 6-Zylinder-4-Takt-Reihen-Vergaser-Motor OM6-35L mit Trockensumpf-Umlauf-Schmierung, Wasserkühlung | |
Hubraum | 2407 cm³ | |
Bohrung × Hub | 78 mm × 84 mm | |
Vergaser | 1 Flachstrom Geländevergaser BVF – HG 362-6 | |
Verdichtung | 7,1 : 1 | |
Nennleistung | 75 PS (55,2 kW) bei 3500/min | |
Drehmoment | 17 kpm (166,7 Nm) bei 1500/min | |
Antrieb | Zweischeiben-Trockenkupplung; Heckantrieb mit zuschaltbarer Vorderachse; Viergang-Schaltgetriebe EGS-4-15/P3 (I:3,92; II:2,26; III:1,26; IV:0,68; R:3,64; I-IV synchronisiert), separates Verteiler-Getriebe EGS-2V/P3 (Straße: 1,09; Gelände: 1,41) als synchronisiertes 2-Gang-Getriebe mit synchronisiert zuschaltbarem Vorderachsantrieb; 50:50 %; Achsantriebe v/h mit Gleason-Spiral-Verzahnung und von Hand sperrbarem Kegelradausgleich mit Vorwählschaltung und seitlich am Achsausgleichsgetriebegehäuse angeordneten Radvorgelegen (Gesamtübersetzung der Achsantriebe 7,40); Fahrzeug-Gesamtübersetzung in I/Gelände: 41,00 | |
Karosserie | Ganzstahlkarosserie mit 2 seitlichen und einer Hecktür auf Rahmen mit 2 Längs- und 8 Querträgern; Frontscheibe abklappbar; abnehmbare Plane und Steckfenster | |
Fahrwerk | Vorderradaufhängung: Einzelradaufhängung mit oberem und unteren Querlenkerpaar; Hinterradaufhängung: Schräglenker als Pendelachse; 4 längsliegende Torsionsstäbe (Drehstabfedern); hydraulische Teleskopstoßdämpfer | |
Lenkung | Schnecke mit Rollfinger | |
Bremsen | Duo-Servo-Trommel-Bremse, hydraulisch betätigt, Einkreis | |
Bereifung | 7.50 -16 Extra Niederdruck; 5.5 F 16 Felge | |
Radstand | 2400 mm | |
Maße L × B × H | 3710 mm × 1950 mm × 1950 mm | |
Leergewicht (betankt): | 1860 kg | |
Zuladung | 700 kg | |
Höchstgeschwindigkeit | 95 km/h | |
Kraftstofftank | 104 Liter + 20 Liter Reserve | |
Stückzahl | ca. 4000 |
Die seit 1990 oft zu findende falsche Bezeichnung Sachsenring P3 oder Horch P 3 rührt daher, dass der Motor des Fahrzeugs im VEB Sachsenring Automobilwerke Zwickau produziert wurde.
Es handelt sich hier um den OM 6-35L, die finale, in Aluminium ausgeführte und auf 75 PS leistungsgesteigerte Version der Motorenbaureihe OM 6, welche nach dem 2. Weltkrieg als 2-Liter-Maschine für das Limousinen-Projekt P200 in Verantwortung der ehemaligen Wanderer-Motoren-Ingenieure Orth und Träger neu entwickelt worden war.[3] Nach Beauftragung der Entwicklung einer Fahrzeugfamilie P2 (Geländegängige Limousine P2L, Schwimmwagen P2S und Geländegängiger Pkw P2M) wurde der Hubraum des Motors auf 2,4 Liter vergrößert. Unter anderem wurde er in ähnlicher Form als OM 6-42,5, allerdings ohne Trockensumpf-Schmierung, auch beim P240 „Sachsenring“ verwendet.
Grundsätzlich war der OM 6-35L dem OM 6-35 aus dem P2M sehr ähnlich. Beim OM 6-35L waren allerdings Motorblock, Zylinderkopf und viele Anbauteile in Aluminiumlegierungen ausgeführt statt aus Grauguss wie beim P2M, P2S und auch beim P240. Alle P3-Motoren tragen als Hersteller „Sachsenring“ auf dem Motortypenschild.
Mitte der 1960er-Jahre setzten die ostdeutschen Vertreter der RGW-internen Entscheidung, in der DDR keine Geländewagen mehr zu bauen, keinen Widerstand entgegen. Das bedeutete das Produktionsende für den P3. Weiterhin benötigte Geländewagen wurden von der NVA aus der Sowjetunion bezogen, wie GAZ und UAZ. Für den P3 gab es keinen Nachfolger. Es wurden nach diesem in der DDR keine geländegängigen Pkw mehr in Serie produziert. Ein kleineres Fahrzeug, der sogenannte Kleinkübel IFA K900, blieb nur eine Ideenskizze.
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