Bau des Flugplatzes
Der Flugplatzbau begann in der zweiten Hälfte des Jahres 1936. Die Stadt hatte das benötigte Gelände unentgeltlich abzugeben und musste es vorher teilweise mit eigenen Mitteln kaufen, teilweise durch Tausch gegen andere städtische Grundstücke erwerben. Die umfangreichen Erdarbeiten leistetet Arbeitskräfte aus der Stadt, die mehrere Jahre lang an dem Projekt beschäftigt waren.
Nach reichlich zweijähriger Bauzeit war der Flugplatz zwar noch nicht fertiggestellt, aber ein Aufstellungsbefehl der Luftwaffe vom 7. Januar 1939 sah vor, am 1. Oktober 1939 eine Fliegerhorstkommandantur Strausberg zu bilden. Mit Beginn des zweiten Weltkrieges wurden die Arbeiten beschleunigt. Im Rahmen der Mobilmachung entstand Ende August die Luftwaffen-Baukompanie 12/III, die nach Strausberg verlegt wurde und durch weitere Einberufungen im Oktober zeitweilig eine Stärke von 860 Mann erreichte. Dazu kamen noch zwei Luftwaffen-Baugerätezüge. Einen Befehlskommandantur für den Fliegerhorts Strausberg gab es seit dem 12. September; eine Nachrichteneinheit (22 Mann) traf Anfang Oktober ein.
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Im November 1939 war der Fliegerhorst funktionsfähig; Anfang Dezember wurde die Ergänzungs-Aufklärungstruppe des Generals der Luftwaffe beim Oberbefehlshaber des Heeres nach Strausberg verlegt (Stab, 2 Staffeln, 1 technische Kompanie; 38 Offiziere; 219 Unteroffiziere, 169 Soldaten); sie war mit dem Aufklärungsflugzeug Do 17 ausgerüstet. [Barthel, S.88]
Das Aufklärungsflugzeug D017
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Die Dornier Do 17 war ein zweimotoriges Kampfflugzeug des deutschen Herstellers Dornier. Das Muster war zunächst als zweimotoriges Schnellverkehrsflugzeug konzipiert und wurde im Zweiten Weltkrieg von der Luftwaffe als Bomber und Aufklärer eingesetzt. Später fanden die Maschinen auch als Schleppflugzeug für Lastensegler Verwendung.
Die Entwicklung des Schulterdeckers mit doppeltem Seitenleitwerk und einziehbarem Spornradfahrwerk geht auf eine Ausschreibung des Heereswaffenamtes von 1932 zurück. Der schlanke Rumpf trug ihr den Namen „Fliegender Bleistift“ ein. [Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Dornier_Do_17]
Nutzer des Fliegerhorstes Strausberg
Der 1935 im Nordosten der Stadt begonnene Bau des Fliegerhorstes wurde am 1. November 1939 eingeweiht. Hauptnutzer des Platzes war die Navigationsschule der Luftwaffe.
Weitere Nutzer waren:
Fronttruppenteile
- Landesschützen-Regiment Strausberg
- Stab, I. – III. / Jagdgeschwader 11
- I. / Jagdgeschwader 20
Ersatztruppenteile
- Landesschützen-Ersatz- und Ausbildungs-Regiment 3
- Landesschützen-Ersatz-Bataillon 3
- II. / Ergänzungs-Jagdgeschwader 1
- Ergänzungsstaffel / Kampfgeschwader 66
- Ergänzungs-Jagdgruppe Süd
- Navigationsschule der Luftwaffe
Literatur und Quellen:
Jürgen Zapf: Flugplätze der Luftwaffe 1934 – 1945 – und was davon übrig blieb, VDM-Verlag, 1. Auflage 2010
Georg Tessin: Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg 1939 – 1945, Band 16, Teil 1. Biblio-Verlag Osnabrück 1996
Reichsgesetzblatt 1941 Teil I, Seiten 397ff.
Quelle: https://www.lexikon-der-wehrmacht.de/Kasernen/Wehrkreis03/KasernenStrausberg-R.htm
Flugzeugreparaturwerk Alfred Friedrich
Im Zusammenhang mit dem Flugplatz Strausberg ist das Flugzeugreparaturwerk Alfred Friedrich zu sehen.
Das Flugzeugreparaturwerk Alfred Friedrich war Anfang 1936 im Industriegelände an der südlichen Hegermühlenstraße entstanden und setzte Schulflugzeuge für die Luftwaffe instand. Eine besondere Abteilung reparierte in der letzten Zeit Düsenflugzeuge des Typs Me 163. Der Betrieb hatte im Mai 1944 356 Arbeitskräfte, darunter 39 ausländische Zwangsarbeiter und 37 Kriegsgefangene; wegen der körperlich schweren Arbeit waren es überwiegend Männer.“ [S.90 Barthel].
Weitere Informationen sind in diesem Beitrag enthalten: Geschichte des Flugzeugreparaturwerkes Alfred Friedrich
Igelstellung am Flugplatz 1945
Um den Militärflugplatz am Nordostrand Strausbergs gab es am 20. April 145 heftige Kämpfe. Hier versuchte die 11.SS-Panzergrenadierdivision „Nordland“, die im Rahmen des LVI. Panzerkorps eingesetzt war, den sowjetischen Vorstoß aufzuhalten. Am frühen Morgen hatten die beiden Regimenter der Division (SS-Panzerregiment 23 „Norge“ und SS-Panzergrenadier-Regiment 24 „Danmark“ die Orte Klosterdorf, Hohenstein, Ruhlsdorf und Hasenholz räumen müssen und im Raum um den Flugplatz eine Igelstellung bezogen, die sie bis zum Nachmittag halten konnten.
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Quelle:
Broschüre 1988; Rolf Barthel
Strausberg
Stadtgeschichtlicher Überblick von 1871 bis 1945
Herausgegeben vom Zentralinstitut für Geschichte an der Akademie der Wissenschaften der DDR mit Unterstützung des Rates der Stadt Strausberg 1987
Flugplatznutzung nach dem Krieg
Die anschließende Nutzung des Flugplatzes nach dem Krieg durch die Sowjetarmee und die Nationale Volksarmee ist auf dieser Seite beschrieben: https://www.nachrichtenbetriebsamt.de/vs14.htm
Flugplatz heute
Siehe Link: https://www.flugplatz-strausberg.de/flugplatz-informationen/
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